top of page

Raus aus dem Alltag...

Rein in den Blog

In diesem Blog findest Du witzige, inspirierende und motivierende Beiträge, die Dich einfach kurz einmal aus Deinem Alltag reißen und Dir neue Inspirationen geben sollen. Mit Witz und Wahrheit lasse ich dabei kein Thema aus und beschäftige mich mit den alltäglichen Herausforderungen, mit aktuellen gesellschaftlichen Themen oder spirituellen Universalfragen.  

Es geht also nicht nur um das Mama-Dasein. ;)

Ein Blog für Mamas, Omas, Tanten, Schwestern, Nichten und alle anderen starken Frauen da draußen. 

Notizbuch und Stift
  • 13. Nov. 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Apr. 2023


Hallo, ich bin Katrin und ich bin ein Marketing-Kind.

Tatsächlich, je besser der Werbeslogan, je melodischer der Jingle, je bunter die Farbe des Produktes, desto kaufbereiter fliege ich wie eine Motte in das perfekt platzierte Werbelicht. Wahrhaftig: Nur, um zu testen, ob ich wirklich zu schwach bin, habe ich früher Fisherman’s Friend gekauft. Ich kann auch 24 Jahre später immer noch das Werbelied von »Zott Sahne Joghurt« singen. Und ich ertappe mich heute (trotz immer größer werdender Sommelier-Erfahrung) noch dabei, dass ich den Weißwein im Supermarkt nach der Farbe seines Etiketts aussuche.

So erklärt sich natürlich, dass ich beim New York Bestseller »Get Your Sh*t Together« von Sarah Knight sofort große Augen bekomme. Woher kennt Sarah mich und woher weiß sie, dass ich trotz genialstem Zeitmanagement immer noch nicht meinen Sh*t together habe? Wusste sie einfach, dass ich mich bei diesem grenzgenialen Titel magnetisch angezogen fühle? Und war ihr klar, dass mich das Gütesiegel »New York Bestseller« natürlich vollkommen umhaut?

Sie hat mich. Ich nutze die Leseprobe bei Kindle. Ich lese drei Seiten. Ich kaufe das Buch. Ich bin euphorisiert. Das Marketing ist geglückt. Congrats Sarah! Show me how it’s done!


Vor mir liegen lehrreiche Seiten, um in meinem Alltag Tabula Rasa zu machen und meinen Sh*t nun endlich together zu bekommen. Ich lese das Buch. Ich lache. Sarah ist witzig. Ich würde gerne mal einen Abend mit ihr verbringen. Das heißt schon was.

Und nebenbei nehme ich auch noch etwas mit, was ich tatsächlich in den nächsten Wochen gekonnt in meinen Alltag einbaue. Denn Sarah weiß natürlich, dass ich »To Do« Listen liebe und gibt mir hier einen absolut genialen und zugleich so simplen Tipp. Sie empfiehlt mir, meine Liste noch einmal ordentlich zu unterteilen in die sogenannten, dringlichen »Must Do’s«, für die ich nur noch wenig Zeit habe und in die klassischen »To Do’s«, die weniger dringlich und somit mit etwas Zeitverzug auch noch gekonnt abzuarbeiten sind.

Das ist simpel und gleichzeitig tiefgründig. Das ist der heilige Gral des Selbstmanagements. Das ist der Jackpot gegen meinen Alltagsstress. Das ist ein klares und einfach umsetzbares »DO«.

Und so begann die Testphase. Jede Aufgabe wurde dahingehend begutachtet, ob es sich dabei um ein sehr dringendes Müssen oder um ein baldiges Machen handelte. Prioritäten wurden gesetzt und in dieser neuen Ordnung abgearbeitet. Tatsächlich entwickelte sich in mir eine gewisse Ruhe, eine neue Gelassenheit. Denn ich hetzte nicht einfach meine übermäßig lange Liste ab, sondern konzentrierte mich genau auf den Dringlichkeitsgrad der Aufgaben. Dabei lernte ich, öfter einmal Nein zu einer Aufgabe zu sagen und sie von der »Must-« auf die »To Do« Liste zu verbannen. So durchlebte ich meine alltäglichen Aufgaben mit einer neuen Distanz und schaffte mir eine neue Balance des Müssens und Machens.

Ja, für viele ist das keine wahnsinnig, große Erkenntnis. Und diesen Menschen da draußen gratuliere ich (etwas neidisch) zu ihrem optimalen Zeit- und Selbstmanagement. Ihr seid geniale Listenrocker. Ihr seid keine One-Do Wonders, sondern langfristig in den Charts der Macher und Durchzieher. Ihr habt halt einfach Euren S*hit together, während ich eben noch ausMISTen muss.

Und Sarah? Sarah reicht mir hierzu die Mistgabel. Sarah Knight, Du weißt wie es geht! Du räumst auf wie Marie Kondo, nur mit Aufgabenlisten. Du verzauberst wie Mary Poppins, nur ohne Magie. Du bist ein Wirtschaftsprüfer, nur mit Humor.


Nichtsdestotrotz hatte Sarah eines in meinem Fall übersehen. Da war noch dieser kleine Teufel der tief verankerten Verhaltensmuster, der sich nach einer gewissen Zeit in meine Listen einschleichen wollte. Denn wie bei allen neu gekauften Produkten, war auch diese Herangehensweise irgendwann nicht mehr so shiny. Gleichzeitig kamen mir, dem absoluten Ja-Sager und stetigen Weltretter, regelmäßig Dinge dazwischen, die mich davon abhielten konsequent meinen Alltag zu managen.

Und dann passierte das eigentlich schon Vorhersehbare. Meine zwei Listen - diese Luder - verbündeten sich gegen mich. Diverse »To Do’s« wurden allmählich zu immer mehr »Must Do’s«. Und ich? Ich transformierte statt in einen leichten Schmetterling des Selbstmanagements in einen tollwütigen Hund, der den immer länger werdenden Listen hinterher hecheln musste.

Ich wurde müde. Ich wollte einfach weder müssen noch machen. Ich fühlte mich wie ein Vollpfosten, der noch nicht einmal diese simple Technik im Alltag durchhält.

Und immer, wenn ich mich wie ein Vollpfosten fühle, hinterfrage ich erst einmal rebellisch das gesamte System. Denn, warum muss ich eigentlich meinen Sh*t together bekommen? Warum eigentlich optimaler Optimierungswahn statt einfach zu chillen, mit dem Flow zu gehen, meine Aufgaben zu tanzen? »To Do or not To Do«...das ist doch eigentlich die zentrale Frage, oder? Denn ich bin keine stetig verlässliche Maschine. Ich bin ein imperfekter Mensch. Warum also nicht auch meine Aufgaben und Pflichten dahingehend anpassen? Warum nicht auch einfach mal nicht machen?

Diese rebellische Phase gehört bei mir einfach dazu. Kurz einmal bockiges Kind sein, bevor ich wieder als in mir ruhender Erwachsener meinen Pflichten nachgehe. Und sie helfen mir das Problem noch einmal ganz neu zu betrachten. Denn bei genauerer Untersuchung der Alltagsaufgaben erkannte ich schnell ein paar wichtige Dinge, die ich Dir nicht vorenthalten möchte. Denn vielleicht helfen auch sie Dir dabei, zum Master of Tasks emporzusteigen.


Zum einen bestand keinerlei Einklang zwischen der Anzahl meiner Aufgaben und meiner verfügbaren Stunden, weder bei den »Must Do’s« noch bei den »To Do’s«. Ich wollte also jeden Tag die Welt retten und zwar je schneller desto besser. Und vergaß dabei, dass meine Energie begrenzt ist, ich nicht immer alles KANN.

Zum anderen hinterfragte ich meine eigenen Prioritäten und stellte dabei fest, dass ich so manches »Must Do« und »To Do« grundsätzlich gar nicht machen wollte. Ich mit diesen Aufgaben in eine ganz andere Richtung renne als ich eigentlich WILL.

Tatsächlich, in unserem täglichen Marathon des Alltagsmanagement geht es nicht nur ums kurzfristige Müssen und Machen, sondern auch ums Können und Wollen. Wie viel kannst Du in Deinen begrenzten Stunden eigentlich schaffen? Für was möchtest Du Dir langfristig mehr Zeit nehmen und was möchtest Du langfristig keinesfalls mehr machen?

Can Do = Must Do + To Do + Want Do - Don’t Do.


Ich legte eine simple Formel für mich fest. Denn ich möchte in meiner Zeit nicht nur müssen und machen. Ich möchte auch erkennen, was ich in meinem Leben von Herzen aus weiter vorantreiben möchte und gleichzeitig diejenigen Dinge aus meinem Alltag streichen, die ich einfach nicht mehr will. Und damit ich nicht noch mehr Listen, Aufgaben und Plichten nachrennen muss, gab es dazu noch drei, einfache, wahrhaftig goldene Regeln:

  1. Auf alle meine »Must Do, To Do, Want Do, Don’t Do«-Listen dürfen nicht mehr als 3 machbare Aufgaben stehen. So bleibe ich in meinem Rahmen des Könnens und überlaste mich nicht noch mehr in dieser schon so schnelllebigen Welt. Basta!

  2. Ich wende nur 5 Minuten des Tages auf, um meine Listen zu schreiben und lege dann los.

  3. Ich sage einfach mehr Nein, setze klare Grenzen und gebe mir mehr Freiraum für das Nicht-Machen.

Probiere es aus und finde Deine eigenen goldenen Regeln, um Deinen Alltag zu versüßen. Und hab einfach Spaß dran! Denk daran, dass wir alle immer wieder nach dem perfekten Weg des eigenen Managements suchen. Du bist also nicht allein. Und egal, wie Du Deine Listen auch nennen magst und wie kompliziert Deine Formel für den Alltag auch wird. Am Schluss geht es ganz einfach darum, Dich zu fragen:


»TO DO OR NOT TO DO«



Und dann machst du halt oder machst eben nicht.

 
  • 30. Jan. 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Apr. 2023

WOW! Da ist sie! 32 Jahre jung, hübsch, gesund, sportlich, humorvoll, gebildet (die Frau hat schließlich nicht nur Betriebswirtschaftslehre studiert, sondern wurde darin auch noch promoviert).

Frau Dr. BWL ist mit einem unglaublichen Mann zusammen, lebt in einer der schönsten Städte Deutschlands (Moin Moin Hamburg), hat eine liebevolle Familie und klasse Freunde, mit denen sie über alles reden kann. Sie genießt die Natur in vollen Zügen, verbiegt sich beim Yoga in alle Richtungen und hat das Meditieren für sich entdeckt. Namaste, du klasse Frau! Namaste!


Diese meditierende Powerfrau weiß ganz genau, wie sie mit betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Analysen und dem Upward-Facing Dog (diese Yoga-Haltung gibt es tatsächlich) aus dem tiefen Tal der Krisen und Herausforderungen emporsteigt, oder?

WRONG! Auch sie hat schlechte Tage und nicht immer helfen Kundalini-Atemtechniken, um innere Zweifel und Ängste weg zu pusten. Da kann die Sonne im hohen Norden mit aller Stärke scheinen, aber in ihr ist miserables Hamburger Shiiit-Wetter mit aufbrausendem Wind, dicken Wolken und Regen von allen Seiten.


Manchmal hilft vielleicht ein motivierender Podcast oder ein Buch, das ihr sagt, dass sie einfach wundervoll ist. Und das stimmt wahrhaftig, wir alle sind wirklich wundervoll, auf unsere ganz eigene, einzigartige Art. Auch diese Frau.

Manchmal hilft es vielleicht auch, wenn sie fünf Dinge aufschreibt, für die sie dankbar ist. Und wir alle finden mehr als fünf Dinge in unserem Leben, für die wir jeden Tag dankbar sein können. Auch diese Frau.

Aber manchmal wollen wir einfach nur die Decke über den Kopf ziehen, nicht über die eigenen Baustellen im Leben nachdenken und in eine andere Welt untertauchen. Wir wollen nach New York verschwinden und mit unseren Friends darüber philosophieren, ob Rachel und Ross nun wirklich eine Beziehungspause hatten. Wir möchten in die Welt von Ted Mosby eintauchen und bei einem Bier im MacLaren’s Pub endlich erfahren, wie er nun die Mutter seiner Kinder kennengelernt hat. Und manchmal wollen wir einfach mit Carrie und ihren Mädels über ihre schrägen Sex-Abenteuer im wilden Big Apple lachen.


Wir alle haben solche Tage. Auch diejenigen Frauen, bei denen es von außen betrachtet so scheint als hätten sie alles, hinterfragen sich und Facetten ihres Lebens.

Sei es die Frage, ob sie gute Mütter sind. Besonders in den Momenten, wenn ihre süßen Sprösslinge gerade im Supermarkt auf dem Boden liegen, wild in alle Richtungen strampeln und schreien als gäbe es keinen Morgen mehr.

Sei es die Frage, ob ihre Jobs sie glücklich machen. Besonders wenn sie sich morgens aus ihrem Bett kämpfen und sich jede Zelle ihres Körpers dagegen sträubt, die nächsten acht Stunden Excel-Kennzahlen mit SVERWEISEN zu berechnen.

Und irgendwo zwischen dem Management des prallen Terminkalenders ihrer ausgebuchten Kinder und dem regelmäßigen Stillen ihrer schreienden Vorgesetzten vergessen auch die Powerfrauen, dass es sie selbst ja auch noch gibt. Nur sie.


Wir sind die Artistinnen der neuen Zeit. Auf unserem schwankenden Seil versuchen wir zu unserem Ziel zu balancieren und vergessen dabei vollkommen, die Aussicht zu genießen. Wir jonglieren unsere Bälle des Alltags gekonnt in der Luft, auch diejenigen die uns noch zusätzlich in unseren legendären Lebensauftritt hineingeworfen werden. Das gelingt uns fantastisch. Wir bekommen Applaus, gar Standing Ovations! Das Publikum liebt uns. Nein, es bewundert uns!

Aber was passiert, wenn wir einmal kurz innehalten und uns tatsächlich fragen, warum wir eigentlich Artistinnen geworden sind? War das unser Traum? Das Leben ist kein Ponyhof. Das haben wir schon als kleine Kinder gelernt. Aber ist das Leben ein Zirkus?


Auch Frau Dr. BWL hat sich irgendwann gefragt und fragt es sich tatsächlich immer noch: „Bin ich nur Frau Dr. BWL? Wer bin ich wirklich und was will ich wirklich?“

Sie ist eine erstaunliche Gattung der Seiltänzer. Ihr Studium wurde von einem großen Durcheinander und der Erfahrung des Scheiterns beherrscht, besonders durch ihr Lieblingsfach Statistik. So schrieb sie immer und immer und immer wieder die gleiche Statistik-Klausur, obwohl die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieses Falls für den durchschnittlichen Studierenden bei nur 10 Prozent lag. Dies empörte die ernsten Professoren, die ihr empfahlen ein anderes Studium zu wählen, da ihr diese Sache mit Zahlen ja wirklich nicht so gut läge.

Doch sie gab nicht auf, leckte ihre Wunden und absolvierte ihr Studium mit Schweiß und Stolz. Und um es wirklich allen, besonders ihrem eigenen Ego zu zeigen, promovierte sie sogar noch und machte tagtäglich nichts anderes als sexy Statistik. Sie ist eine dieser Seiltänzerinnen, die extra noch einen doppelten Salto in den höchsten Höhen hinlegt, um sich dann vom tosenden Beifall des Publikums küssen zu lassen.

Man kann sie als wahre Kämpferin bezeichnen. Man kann ihr wirklich gratulieren, da sie zielstrebig alle Steine in ihrem Weg mit voller Bravour und dem größten Durchhaltevermögen weg gekickt hat. Und natürlich hat sie diese Zeit stärker gemacht und sie konnte so viel über sich selbst erfahren. Diese Erfahrung nimmt ihr keiner, diese Erfahrung prägt sie. Diese Erfahrung ist Lebenserfahrung. Aber wann wird aus Spaß eher Qual an der Sache? Wann wird aus Zielstrebigkeit eher Verbissenheit? Wann wird aus einer inspirierenden Show eher ein routinierter Auftritt?

Eine perfekte Seiltänzerin zeichnet sich nicht dadurch aus, dass sie mehrmals aus hoher Höhe gefallen ist und sich beim Einstudieren der Show vollkommen ausgelaugt hat.

Es gibt einfach einen Unterschied, ob wir bei unserem Seiltanz auf unsere Füße starren, das Seil während unseres Balanceaktes nicht aus dem Blick verlieren und verbissen an unserem vierfachen Salto arbeiten. Oder ob wir, mit einem entspannten Blick nach vorne gerichtet, über das Seil hüpfen, zwischendurch auch einmal Halt machen, langsam wieder die Freude an diesem wilden Tanz finden und wir dem Publikum ein inspirierendes Lächeln während unseres Auftritts schenken können.

Gewiss, wir brauchen Ziele in unserem Leben. Wir können aber auch pure Freude verspüren, während wir diese Ziele erreichen. Und wir können dabei jeden Tag genießen, an dem wir motiviert den Sinn unseres Lebens (wieder)entdecken.


Auch Frau Dr. BWL muss dies noch lernen. Schließlich hat sie sich über Jahre hinweg eingeprägt, dass das wahre Leben aus einem geradlinigen Lebenslauf und harter Arbeit besteht. Lange Pausen sind in ihrem Sein bisher nicht erlaubt gewesen. THE SHOW MUST GO ON, ALWAYS. Work-Life-Balance, schlecht. Work-Work-Balance, gut.

Zweifellos, heute fehlt ihr der Beifall des Publikums. Für sie ist es eine neue Herausforderung einfach auf dem Seil zu verweilen oder gar für einen Moment abzusteigen. Und auch sie wacht noch mit kleinen Panikattacken in der Nacht auf, da die Existenzfrage an ihren Nerven nagt und das Publikum nach einer Zugabe ruft.

Aber gleichzeitig lächelt sie viel mehr und erfreut sich wieder an der atemberaubenden Aussicht und den großen Kleinigkeiten in ihrem Leben. Dieses Innehalten kann also so schlecht nicht sein.

Tatsächlich sind wir so fantastische Lebenskünstlerinnen, weil wir uns die Zeit nehmen aufzutanken und innehalten. Wir brauchen diese kleinen Auszeiten, in denen wir nur wir selbst und nicht Mutter, Lebenspartnerin, Tochter, Schwester, Freundin, Managerin, Angestellte oder Nachbarin sind. Hier finden wir neue Inspirationen und erfahren das pure Glück. Sei es durch ein entspanntes Bad, einen Spaziergang alleine durch den Wald, eine tiefe Meditation, ein Glas Wein auf der Couch, oder beim kreativen Malen und Schreiben. Manchmal kann es auch was sehr Banales sein, was uns neue Freude bringt. Frau Dr. BWL schaukelt neuerdings. Und so sitzt die seriöse Akademikerin für fünf Minuten auf der Auswechselbank und lässt das Mädchen in ihr jauchzen und lachen und einfach wieder Kind sein. Wenn wir so den Tag beginnen, dann können wir nur Heldinnen unseres Alltags werden.


Nimm Dir also Deine Auszeit. Nimm Dir Deine eigene Zeit. Mache Halt. Entdecke, wer Du wirklich bist und was Dich begeistert und der Seiltanz ist nicht mehr nur ein akrobatischer Balanceakt, sondern ein befreiender Entdeckertanz für Dich.


Frau Dr. BWL ist sich sicher: Sie wird wieder auf ihrem Seil tanzen. Dann aber mit purer Freude und mit der richtigen Balance - und auf keinen Fall mit diesem ganzen Zirkus.


 

Aktualisiert: 17. Apr. 2023

Die hawaiianische Massage Lomi Lomi Nui, übersetzt »Einzigartiges, großes Kneten«, ist wahrhaftig ein öliger Genuss für Körper und Seele. Sie ist nicht nur fantastisch, um einmal abzuschalten. Hinter dieser hawaiianischen Massagekunst verbirgt sich auch eine tiefe Tradition, denn Lomi Lomi Massagen sollen den Übergang in neue Lebensabschnitte erleichtern. So wird beispielsweise die Braut am Abend vor der Hochzeit von ihrer Mutter massiert, um den Körper und die Seele auf das bevorstehende Leben als Ehefrau vorzubereiten.


Was für ein schöner Brauch, dieses Lomi Lomi Nui. Eine Massage zur Vorbereitung auf neue Lebensabschnitte. Einmal einzigartig durchkneten und man kann jeder Lebensveränderung mit beflügelnder Leichtigkeit gegenübertreten.

»Beförderung, Kündigung, neuer Job?«, Massagetermin vereinbaren.

»Neuer, nerviger Chef?«, Körper mit wohltuendem Massageöl einreiben lassen.

»Umzug in eine neue, alte, benachbarte Stadt?«, den Klängen der hawaiianischen Hintergrundmusik lauschen.

»Neuer Partner, Ehe, Scheidung?«, sich den wunderbaren Massagegriffen hingeben.

»Gewinn und Verlust geliebter Menschen?«, abschalten, loslassen und entspannen.


Lomi Lomi als Antwort auf alle Lebensfragen? Was ein wundervoller Gedanke, dass uns eine Massage bei allen kleinen und großen, überraschenden und vorhersehbaren, raschen und anschleichenden Neubeginnen des Lebens unterstützen könnte. Wir trieften wahrscheinlich mit purer Freude in Massageöl und ließen uns gerne stets von hawaiianischer Musik beschallen. Wir wären Vorstandsmitglied im Lomi Lomi Club unserer Stadt. Auch an Regentagen würden wir im Hula Hula Tanz durch die Straßen schweben. Wir würden gar alles liegen lassen und sofort nach Hawaii ziehen.


Doch vielleicht ist dies auch etwas viel Leistungsdruck für die Lomi Lomi Nui. Sie würde vermutlich vollkommen angespannt sein, schlimmstenfalls ein Burnout erleiden. Vielleicht nehmen wir sie weniger als den einzigen Lebensretter und mehr als eine wundervolle Heilbehandlung an, die unseren Körper, Geist und unsere Seele für einen Moment begleitet und beruhigt.

Nur wie gehen wir dann mit der Achterbahn der Gefühle um, wenn wir wieder einer Lebensveränderung, gar einem vollkommenen Neubeginn, gegenüberstehen?

Schließlich muss die Trauer getröstet und das Glück gelebt werden. Und immerzu muss dabei diese Angst überwunden werden. Die Angst, das leichte Lebensglück zu verlieren oder die schwere Trauer nicht überwinden zu können.


Jeder von uns kennt die tiefste Trauer, wenn man sich von einem Menschen trennen muss. Ob eine zerstrittene Freundschaft, die einfach nicht versöhnt werden kann; eine entliebte Beziehung, die sich für die Scheidung entschieden hat; oder der schwierigste Abschied von allen, nämlich jener von einer geliebten Person auf ihrer letzten Reise.

Das sind diese Ereignisse im Leben, bei denen es sich anfühlt, als säße eine ganze Elefantenfamilie auf unsere Brust und nähme uns die Luft zum Atmen. Wir stehen mit unserem zerbrochenen Herzen da und fragen uns, wie viel Sekundenkleber wir wohl benötigen, um alle Wunden zu heilen.

Es gibt kein Geheimrezept, wie man am Besten die Traurigkeit überwinden kann. Doch vielleicht reicht die Gewissheit, dass es Tausende vor uns auch schon durchlebt und auch überlebt haben. Denn jeder Verlust geht tatsächlich mit einem Neubeginn einher. So werden wir vom Lebensstrom einfach mitgerissen und leben weiter, leben wieder.

Neue Freundschaften entstehen. Wir gewöhnen uns an das Single-Dasein, verlieben uns vielleicht neu. Die Tage, an denen wir uns an geliebte Personen erinnern und dabei lächeln, gar herzhaft lachen, kommen wieder. Und schließlich erkennen wir nur noch leichte Risse am reparierten Herz und bemerken, dass die Elefantenherde weiterzieht.


Die Trauer zwingt uns meist zu einem Neubeginn. Doch nach dem Glück streben wir eigenmächtig. Eine neue Liebe, ein neues Heim, eine neugegründete Familie, ein neuer Job, ein neues Hobby. Das pure Glück ist facettenreich und gibt uns stets dieses kribbelige Gefühl, diesen Adrenalinstoß, diese Schmetterlinge im Bauch. Sich immer wieder selbst neu zu entdecken, das ist der Kick unseres Lebens. Wir fühlen uns leicht, beschwingt, wir wollen die Welt erobern.

Dabei können wir unser Glück manchmal nicht fassen. Wir schauen unseren Partner an und sind fasziniert, dass uns eine Person so bedingungslos liebt. Wir sind überglücklich, dass unsere Kinder zu so wunderbaren, liebevollen Menschen heranwachsen. Wir schließen unsere Haustür auf und merken, dass wir tatsächlich angekommen sind, uns wirklich sicher und geborgen fühlen.

Dann erschrecken wir kurz und fragen uns, ob dieses pure Glück bei uns bleibt. Wir bekommen Angst, dass uns das Lebensglück irgendwie genommen werden könnte. Ob die nächsten Entscheidungen, die wir treffen, die Richtigen sind. Ob das unbekannte Neue weiterhin so gut für uns ist oder wir doch eher an Altem festhalten sollten.


Und exakt in diesem Moment erwischt uns die Glücks-Schockstarre und wir gucken mit einem viel zu kritischen Blick auf alles Neue in unserem Leben. Wir erstellen Pro und Contra Listen, führen zahlreiche Diskussionsrunden und hundertfache Internetrecherchen durch, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Statt zukünftige Lebensszenarien in unserem Kopf durchzuspielen, wünschten wir uns eine kleine Preview unseres Lebens. Nur kurz ein ganz kleines bisschen vorspulen. Nur ein ganz kurzer Blick, ob unser eigener Blockbuster zum gewünschten Happy End führt. Nicht zu so einem Open End, das uns viel zu viel Interpretationsspielraum gibt. Lieber so ein kitschiges, klares Happy End, bei dem man einfach nur zufrieden seufzt.


Aber warum hängt man so sehr an dem weit entfernten Happy End fest, statt jeden Neubeginn und jede Veränderung voll auszukosten und offener die neuen Dinge auszuprobieren? Warum immer Bedenkenträger und nicht für eine Weile einfach mal »Ja-Sager«?

Ja zu der neuen Sportart, die Du schon Ewigkeiten ausprobieren wolltest. Ja zu dem neuen Gericht, was Du schon länger kochen wolltest. Ja zu dem neuen Restaurant, an dem Du ständig vorbeigehst. Ja zu einem neuen Arbeitsweg, zu einem spannenden Seminar, einem Tanzkurs um die Ecke, einem aufregenden Urlaubsort. Ja zu einer Party mit Fremden. Egal, was es ist. Egal, wie groß oder klein es ist. Beginne einfach damit, jeden Tag etwas Neues zu machen.

Indem Du täglich etwas Neues ausprobierst, nimmst Du Dir die Angst vor dem Unbekannten. Du wirst bemerken, dass Dir diese neuen Dinge Freude und Vergnügen bereiten und mit jeder neuen Erfahrung wirst Du Deinen Horizont ein Stückchen erweitern.


Wenn dann eine große Lebensveränderung an Deine Tür klopft, erstarrst Du nicht mehr sofort, sondern begrüßt dieses Neue mit zuckersüßer Höflichkeit.

So genießt Du nicht nur das Glück in vollen Zügen, sondern überstehst auch die traurigsten Zeiten. Denn Du weißt, dass alles gut wird.

Verschwende also Deine Gedanken nicht nur an das eine »Happy End«, genieße lieber die vielen »Happy Beginnings«.


Und wenn Du wirklich nicht weißt, womit Du anfangen sollst, dann starte doch erst einmal mit einer Lomi Lomi Massage.

 
bottom of page