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»Hätte Hätte« Fahrradkette...

Aktualisiert: 17. Apr. 2023


»Wäre ich ein Millionär«, »Hätte ich nur drei Wünsche frei«,

wünsch’ ich mir statt des schweren Alltags ein leichtes Leben herbei.

Träume von Reichtum, Glück und Freude am Besten als fetten Lottogewinn.

Vergesse dabei viel zu oft, dass ich

und nur ich selbst,

das größte Glückslos meines Lebens bin.


»Hätte ich doch mehr Zeit«, »Hätte ich mich einfach getraut«

sind Gedanken von mir, sind mir mehr als vertraut.

»Könnt’ ich die Zeit zurückdrehn’«,»Hätt ich mehr auf mich gehört«,

verurteile ich mich ständig selbst, bin von mir mehr als nur empört.

Möchte am Liebsten im DeLorean,

mit Marty McFly

an Bord dabei,

»Zurück in die Zukunft« fliegen.

Das Unveränderbare verändern, Fehlentscheidungen besiegen.


Doch warum radle ich eigentlich ständig mit meiner »Hätte Hätte« Fahrradkette,

im Land von Gestern herum?

Anstatt mit Lebensfreude

im Hier, Jetzt und Heute

einfach in die Pedale zu treten.

Dabei nicht betreten

nach hinten, sondern nach vorne zu schauen.

Ohne diese Vergangenheit, diese Klette.

Ohne diese »Hätte Hätte« Fahrradkette.


»Wäre ich doch sportlicher«, »Würd ich mehr die Stufen nehmen«,

meckere ich mein Spiegelbild an.

Bin erstaunt darüber, dass mich andere mehr loben

als ich mich selbst loben kann.

»Wäre ich doch größer und schlanker und hätte eine Haarmähne wie sie«,

sehe ich meinen eigenen Körper als eher schlechte Partie.

Doch warum sehen alle meine Stärken, meine Schönheit,

einfach mich?

Während ich,

so gar nicht

das Schöne, sondern vielmehr das Biest in mir sehe?

Damit schon den größten Fehler überhaupt begehe.


Denn ständig radle ich mit meiner »Hätte Hätte« Fahrradkette,

im Land der Schönheitsideale herum.

Anstatt mit Selbstliebe

im Hier, Jetzt und Heute

einfach in die Pedale zu treten.

Dabei nicht betreten

nach außen, sondern nach innen zu schauen.

Ohne dieses falsche Selbstbild, diese Klette.

Ohne diese »Hätte Hätte« Fahrradkette.


»Hätte ich weniger Verpflichtungen« »Könnte ich mehr die Welt bereisen«,

versehe ich jeden meiner Träume mit unbezahlbaren Preisen.

Doch übersehe ich, dass all meine Wünsche im Sonderangebot sind.

Denn Träume sind nicht nur zum Träumen,

sie sind zum Leben bestimmt.


Doch irgendwie bleib’ ich trotz grüner Ampeln einfach stehen,

habe einfach nicht den Mut, Richtung Erfüllung zu gehen.

Bewundere diejenigen, die sich trauten,

die aus Traumhäusern, Schlösser bauten.

»Hätte ich doch auch so viel Mut« ist meine einzige Antwort.

Bleib im Hätte, Könnte, Würde,

will an einen anderen Ort.


So radle ich weiter mit meiner »Hätte Hätte« Fahrradkette,

im Land der Träume herum.

Anstatt mit Tatendrang

im Hier, Jetzt und Heute

einfach in die Pedale zu treten.

Dabei nicht länger betreten

am Strand der Ausreden zu bleiben,

sondern einfach,

easy-peasy

auf der Welle der Träume zu treiben.


Doch warum soll ich eigentlich mit meiner »Hätte Hätte« Fahrradkette

im schwersten Gang durch’s Leben fahren?

Anstatt meine Energie

im Hier, Jetzt und Heute

lieber für Wichtigeres zu sparen?


Warum schalt ich nicht ’nen Gang runter,

trample nicht immer gegen alles an?

Einfach weniger: »Hätte, Könnte, Würde«.

Lasse das »Machen« mal mehr ran.

Radle den Träumen entgegen,

strample das Alte dabei ab.

Bleib einfach bei mir und nur bei mir,

egal ob bergauf oder bergab.


Denn egal ob nun Schritt oder Fehltritt,

ob das Schlechte oder das Gute,

im Endeffekt bringt mich alles weiter

auf meiner radelnden Route.

Hauptsache ich atme täglich die frische Luft tief ein und wieder aus.

Genieße jeden Tag mit Standing Ovation,

nicht nur mit zurückhaltendem Applaus.


Und diese »Hätte Hätte« Fahrradkette?

Sie wird tatsächlich leiser auf meiner Tour.

Höre sie manchmal noch was murmeln,

lächle dann einfach nur.



 
 
 

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